Vortrag

Treue Adele

Am 3. März 1892 veranstaltet der Wiener "Verein für modernes Leben (Freie Bühne)" einen "internen Mitgliederabend". Ursprünglich für den 20. Februar angesetzt, muss er aufgrund von Verhinderungen auf den 3. in den "kleinen Sophiensaal" verschoben werden.
Vortragsabend. Polland las von mir: "Anfang vom Ende" und "Tagebuchblatt" – Entsetzlich. Salten's "Kaffeehaus" konnte er auch nicht lesen. Bahr las glänzend seine "treue Adele".–

Treue Adele

Am 15. Dezember 1890 berichtet Bahr seinem Vater, dass er vorige Woche in Berlin die "Treue Adele" aus "Fin de siècle" vorgelesen habe. Er dürfte sich dabei auf die 2. Veranstaltung der "Freien litterarischen Gesellschaft" beziehen, wo er zum 2. Rezitationsabend eine selbstverfasste Novelle las. Literarisch vernachlässigbar, findet Bölsche doch, dass Autorenlesungen etwas sind, was durchaus institutionalisiert werden sollte.

Graz, Brünn, Prag

In einem Brief an seinen Vater vom 8. August 1892 berichtet Bahr von Plänen eines Veranstalters, ihn im Herbst auf eine Vortragstournee zu schicken, die ihn nach Graz, Brünn und Prag führen soll. Ob sie stattgefunden hat, ist derzeit unklar.

Moderne Mystik

Am 29. März 1892 spricht Hermann Bahr im "Verein für modernes Leben" über "Moderne Mystik". Die Veranstaltung findet um 1/2 8 im Saal des "Hôtel de France", Schottenring 3, Wien 1, statt. In einem Brief an seinen Vater (28. Februar 1892) hat er es so angekündigt:
In der nächsten Versammlung der "Freien Bühne", die auf meinen Antrag ganz umgemodelt wurde und jetzt "Verein für modernes Leben" heißt, soll ich die "Treue Adele" lesen und ein anderes Mal den Vortrag über "Moderne Mystik" halten, mit dem ich die Dummen des Deutschen Klubs seinerzeit erschreckte.

Dichtung

Am 9. Jänner 1910 um 8 Uhr abends liest Bahr zu Gunsten des Schulbaufonds der "Freien Schule" im Saal des Niederösterreichischen Gewerbevereins in der Eschenbachgasse 11, Wien I. Das Programm lautet in der Ankündigung der Neuen Freien Presse vom 6. Januar (S. 13):
  1. Aus den "Siegelringen" von Ferdinand Kürnberger
  2. Aus "Mehr Freude" von Bischof Keppler
  3. Friedensrede von Tolstoi
  4. Lieder von Artur [!] Kahane
  5. "Der Sänger vor dem König" von Felix Salten.
Die Textauswahl wirkt wie ein Baustein auf dem Weg zur Bekehrung Bahrs.

Maeterlinck

Am 2. Mai 1892 hält Bahr als Einleitung zur ersten deutschsprachigen Aufführung von Maeterlincks "L'Intruse" durch die Freie Bühne Wien eine Confèrence im "Theater in der Josefstadt". Es ist sein erstes öffentliches Auftreten in Wien und er verwendet dazu einen schon in "Überwindung des Naturalismus" erschienenen Text. Das Stück selbst hat Bahrs Freund, der Maler Ferry Bératon unter dem Titel "Der Einschleicher" übersetzt. Es bleibt die einzige Inszenierung der Wiener Freien Bühne. In einem Brief an Samuel Fischer schickt Bahr (31.

Abflauen der "Ideen von 1914"

Am 19. März 1917 ist Bahr in Berlin, wo er auch auf Theodor Wolff vom "Berliner Tageblatt" trifft.
Hermann Bahr, der in Berlin ist, um einen Vortrag zu halten, und nicht mehr kriegsbegeistert ist, sagt mir, in Österreich wolle kein Mensch mehr vom Krieg reden hören.
Beim Vortrag handelt es sich um "Ideen von 1914", den er in der Calderon-Gesellschaft vortrug.