Kritische Schriften

Bilderbuch

Bahrs Alterswerk, das mit der passend zum fünfzigsten Geburtstag erfolgten Hinwendung zum Katholizismus beginnt, besteht neben den politischen Äußerungen der Kriegsjahre aus zwei nebeneinander bestehenden Strängen. Einerseits die wöchentlich publizierten "Tagebücher", die Entdeckungen und literarische Neuerscheinungen Raum bieten, andererseits den großen Essays, die "großen" Künstlern gewidmet sind.

Summula

1921 beginnt in Bahrs Sammelwerken der Krieg und die Kriegsfolgen in den Hintergrund zu treten, während es eine neue Hinwendung zu kulturellen Überlegungen kommt. Als politisches Werk möchte sich Summula als die Summe der Kriegsüberlegungen zu Österreich und dem Katholizismus verstehen, als politisches Werk versteht er es selbst als das beste der letzten Jahre. Erschienen vermutlich Anfang August, als Redlich in einem Brief den Erhalt bestätigt.

Rudigier

Auf Dezember 1917 datieren lässt sich Bahrs Studie über den Linzer Bischof Rudigier, mit dem sein Vater Sträuße ausgefochten hatte, der aber für den Sohn zum Vorbild für Österreich erkoren wird. Am 24. Dezember fragt Bahr Redlich, ob er das Buch auch bekommen habe.

Vernunft und Wissenschaft

Bahrs Versuch, die Aufhebung der Unzulänglichkeiten der Wissenschaft im Glauben zu begründen – der zentrale Essay seines Wandels zum Christen, erscheint im August 1917 als Sonderdruck bei Tyrolia. Am 18. August fragt er bei Redlich an, ob er ihn erhalten habe. Redlich behauptet in seinem "Tagebuch", Bahr hätte die Schrift von einem gelehrten Dominikaner prüfen lassen.

Schwarzgelb

Im April 1917 gelangt die zweite vorwiegend aus Kriegspublizistik bestehende Textsammlung in den Handel. Hofmannsthal bestätigt Bahr den Erhalt für 19. April, vom folgenden Tag ist bereits eine Rezension im Nachlass Bahrs aufbewahrt.

Kriegssegen

Eine erste Zusammenstellung von Bahrs Kriegspublizistik erscheint im Februar 1915. Rolland hat es am 15. März in den Händen. Stefan Zweig fordert Bahr am 9. September 1917 brieflich auf, sich endlich öffentlich von dem furchtbaren Machwerk zu distanzieren.

Dostojewski

Der Piper-Verlag unterstützt seine erste methodische Werkausgabe von Fjodor M. Dostojewskij mit der Publikation von drei Aufsätzen zu dem russischen Autor. Neben Bahr schreiben Dmitri Mereschkowski und der bereits 1910 verstorbene Otto Julius Bierbaum. Erschienen im Dezember 1913, auf 1914 vordatiert.