Theater

Das Veilchen

Während seines Berlinaufenthalts 1890 arbeitet Bahr an einem Schwank, den er auch setzen lässt und von dem er hofft, ihn im S. Fischer-Verlag veröffentlichen zu können. Ein gedrucktes Exemplar mit handschriftlichen Änderungen ist über den Nachlass Bahrs in die Bibliothek des Österreichischen Theatermuseums gekommen, ein eigentlicher Druck für den Buchhandel dürfte hingegen nie stattgefunden haben. (Die vom Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek vorgenommene Zuschreibung an den S.

Die große Sünde

Im April 1889 ist Bahrs Stück "Die große Sünde" ausgedruckt bei Schabelitz in Zürich. Gewidmet ist das Trauerspiel Ibsen, der sich brieflich am 5. April für die Zusendung eines Exemplars bedankt. Spätestens im Juni ist es im Handel.

La Marquesa d'Amaëgui

Am 1. März 1888 wird im Linzer Landestheater Bahrs "La Marquesa d'Amaëgui" uraufgeführt. Unmittelbar danach geht es in den Druck und ist im Juni 1888 im wohlsortierten Buchhandel erhältlich. Das Stück ist Emma Adler gewidmet, die männlichem Hauptrollen dürften ein Selbstportrait (Rolf) und ein Portrait Pernerstorfers (Berner) sein, wie Bahr im "Selbstbildnis" ausspricht. Die Handlung ist sehr schematisch gebaut: Ein prominenter naturalistischer Dichter urlaubt mit seiner Schwester im Salzkammergut, daneben ein Politiker mit Frau und Kindern.

Die neuen Menschen

In Berlin schreibt Bahr "in einer Woche" sein dreiaktiges Theaterstück "Die neuen Menschen". Im Februar 1887 verfügt er über gedruckte Exemplare. Die Uraufführung ist die erste Aufführung eines Stückes Bahrs in Berlin und erfolgt am 18. Januar 1891 in Berlin durch den "Verein 'Deutsche Bühne'" mit Emanuel Reicher und Marie Conrad-Ramlo. Das Stück handelt von den beiden sozialistischen Agitatoren Georg und Anne, die Hedwig von der Straße aufgenommen haben.

Der Meister

Am 12. Dezember 1903 hat am Deutschen Theater in Berlin "Der Meister" in Anwesenheit Bahrs Première. Regie führte Otto Brahm. Das Lustspiel handelt vom Alternativmediziner Cajus Duhr, der dem Ehebruch seiner Frau mit philosophischer Geste begegnet: Er gönne jedem sein Vergnügen. Zugleich muss er im Lauf des Stücks die Erfahrung machen, dass es seine eigene Gefühlsarmut ist, an der die Beziehung scheiterte. Eine Klage darüber, dass Wiener Autoren nicht in Wien gespielt werden - und den Autoren auch das Heimatgefühl abgehe - führt Ludwig Fischl in der Ö.V.Z. [1].

Das Konzert

Bahrs erfolgreichstes Stück hat am 23.12.1909 am Lessing-Theater in Berlin Première. Für die Regie zeichnet Otto Brahm. Der Autor ist dabei nicht anwesend. Die Buchausgabe erschien, mit Widmung an Richard Strauß, bereits am 1. August. Ein erfolgreicher Dirigent zieht sich mit einer Geliebten auf eine Berghütte zurück und wird daselbst von den betrogenen Eheleuten aufgesucht. Von diesen wird ihnen mitgeteilt, in die Scheidung einzuwilligen. Somit von der Liebschaft in die Ehe gedrängt, erkennen diese, dass ihre erste Ehe die für sie richtige ist.

Ringelspiel

Die Première von Bahrs eigenem Stück "Ringelspiel" unter der eigenen Regie findet am 20. Dezember 1906 am Deutschen Theater in Berlin statt. Nach sechs Aufführungen abgesetzt.