Am 2. Juli 1873 ertränkt sich Bahrs Großonkel mütterlicherseits und Taufpate, Anastasius Ritter von Weidlich in der Donau.
ein wunderlicher, halb verrückter Hofrat, von Schlaflosigkeit so gepeinigt, daß er, über siebzig alt, lieber in die Donau sprang; drei Tage trieb er im Wasser, in Wallsee zog man in heraus.[1]In der Lokalpresse liest sich das so:
--Muthmaßlicher Selbstmord. Gestern Nachmittags fuhr der hier wohnhaft gewesene geisteskranke R. v. W. per Fiaker vom Hauptplatz nach Margarethen, stieg innerhalb der Anschlußmauer ab, bezahlte ffür die Fahrt und ging weiter; die im Greiner'schen Steinbruche beschäftigten Arbeiter sahen ihn in der Richtung gegen Wilhering gehen und gewahrten ihn alsbald mehrere Klafter vom Ufer in der Donau mit dem Wellen ringend; dieselben versuchten seine Rettung, er sank jedoch zu früh unter und sie konnten nur seinen Hut auffangen.[2]Im Jahr seines Todes erscheint auch das letzte Werk des Großonkels: "Ein Wort an die oberste Sanitätsbehörde über die stetige Degeneration der Bevölkerung."
Literatur
Inventur, 167. (Bahr erinnert sich falsch, er war zehn und nicht sieben, als es geschah.)
[1] Selbstbildnis, 73-74
[2] Linzer Volksblatt, 5 (1873) #152, 2. (4.7.1873)
Datum
Ereignistyp