Journalismus

Streichung im N.W.T.

Eine Auseinandersetzung mit dem Feuilletonverantwortlichen Eduard Pötzl am 28. August 1904 zeigt Bahrs Stand innerhalb des "Neuen Wiener Tagblatts". Pötzl hatte aus der Theaterkritik zur "Kindermörderin" einen aktualisierenden Satz über den schwierigen Umgang mancher Stoffe mit der Bühne gestrichen:
Das könnte schließlich auch ich für den 'Reigen' geschrieben haben.
Bahr restitutiert den Satz wieder und beschwert sich brieflich mein Chefredakteur Singer. In dem Brief beschreibt er seine beiden Funktionen beim "N.W.T.": "Feuilletons" und "Kritische Referate".

Österreichische Volkszeitung

Am 1. November 1899, einen Monat nachdem er beim Neuen Wiener Tagblatt begonnen hat, erscheinen auch erste Texte Bahrs im zweiten Blatt des "Steyrermühl"-Konzerns, der "Österreichischen Volkszeitung", ehemals "Vorstadt-Zeitung". Er zeichnet nunmehr für die Burgtheater-Kritiken. Ein Teil der Texte werden auch in die gekürzte kleinformatige Ausgabe des Hauptblatts aufgenommen, die "2 Kreuzer-Ausgabe". Zusätzlich erscheinen auch einige Ausstellungsbesprechungen.

Die Zeit, Vertrag III

Ab dem ersten Oktober 1897 hat Bahr sich bessere Bedingungen als Redakteur der "Zeit" ausgehandelt: Er muss nicht mehr Korrekturlesen, Kürzen und Übersetzungen organisieren. Ab Sommer 1898 hat er sechs statt vier Wochen Urlaub. Sein Gehalt beträgt nunmehr 325 fl. per Monat. An seinen Vater schreibt er:
Ich habe allerdings die verantwortliche Redaction niedergelegt, weil ich nicht mehr die Zeit habe, alle die tausend kleinen Schreibereien etc. zu machen, sondern mich auf die Chefredaction beschränken muss.

Die Zeit, Vertrag II

Änderungen in der Eigentümer-Struktur der "Zeit" - Singer ist nunmehr Alleineigentümer - machen es nötig, dass Bahr am 17. 9. 1895 einen neuen Vertrag bekommt. Er ist weiterhin Hauptmitarbeiter des Feuilletons "d.i. des künstlerischen, literarischen und wissenschaftlichen Theils des Blattes" mit Ausnahme der Musik, für die er zukünftig nicht mehr zuständig ist.

Steyrermühl

Karl Kraus, Ende August 1899 in der Fackel:
Von Freund Bahr kann ich Ihnen mittheilen, dass er in völliger Abklärung vom 1. September an bei der "Steyrermühl" angestellt sein, in der ‚Vorstadtzeitung‘ über Theater und im ‚Tagblatt‘ wöchentlich 1 Feuilleton schreiben wird
Ob Bahr neben der Österreichischen Volks-Zeitung und dem Neuen Wiener Tagblatt weiter für die "Zeit" schreiben wird, weiß er aber nicht. (Wird Bahr nicht).

Theaterredaktion N.W.T.

In einem undatierten Brief an seine Mutter schreibt er im Jahr 1900:
habe ja seit 1. April die Redaktion des ganzen Theatertheiles im Neuen Wiener Tagblatt übernommen, eine vielbeneidete Stellung
Die neue Stellung bedeutet viel Arbeit. Er ist nunmehr für alle Theater zuständig mit Ausnahme des Burgtheaters, das weiterhin von Max Kalbeck betreut wird. Das Burgtheater kritisiert Bahr weiterhin für die Österreichische Volkszeitung.

Neues Wiener Tagblatt

Der offizielle Beginn für Bahrs neue Tätigkeit beim Neuen Wiener Tagblatt ist der 1. Oktober 1899, wo er wöchentlich ein Feuilleton abliefern soll. Bahr begeht ihn programmatisch mit seinem Aufsatz: "Die Entdeckung der Provinz." Als Anfangsgehalt dürfte er 6000 fl. jährlich bezogen haben.

Fremdenblatt

Bahr erhält am 14. März 1910 in London, Keyser Hotel ein Telegramm des Fremdenblatts:
= BESTEHT PRINZIPIELLE GENEIGTHEIT STELLE HEVESY IM FREMDEN BLATT ZU ÜBERNEHMEN ANTWORT ERBETEN CHEFREDAKTION FREMDEN BLATT
Bahr dürfte sich aber nicht interessiert gezeigt haben, in die Fußstapfen von Ludwig Hevesi zu treten, der am 27. Februar gestorben war.