Kritische Schriften

Das Hermann Bahr-Buch

Anlässlich seines 50. Geburtstages am 19. Juli 1913 stellt der Fischer-Verlag ohne Bahrs Mithilfe eine Werkkompilation der kritischen Schriften zusammen, die sich großteils aus Büchern speist, aber auch Texte aus der "Freien Bühne" enthält. Fertiggestellt ist es bereits Ende Juni, am 29. blättert Schnitzler es durch.

Inventur

Der Titel "Inventur" verspricht ähnlich wie der zweite, im Sommer 1912 nahezu zeitgleich veröffentlichte Textsammelband "Essays" eine Rückschau auf das Werk anlässlich des bevorstehenden 50. Geburtstags Bahrs. Er enthält auch für den genauen Leser, die genaue Leserin - Bahrs geistige Wendung zum Christentum. Rezensionen werden ab Mitte Juni veröffentlicht, Redlich erhält sein Exemplar am 13. September 1912, Zweig ebenso.

Essays

Noch bevor der 50. Geburtstag Bahrs mit dem "Hermann Bahr-Buch" begangen wird, wird mit den "Essays" im Juni ein zu einem Viertel aus bereits in Buchform veröffentlichten Texte bestehende Textsammlung veröffentlicht, die in gewisser Weise als Werkschau herhalten kann.

Wien

Im Herbst 1906 fertiggestellt, erscheint Bahrs Abrechnung mit Wien in Form einer Geschichtsdarstellung im April/Mai 1907 im Druck und wurde umgehend verboten. Die inkriminierten Aussagen über die Habsburger wurden der späteren Ausgabe aber nicht vorenthalten, sondern es wurde eine Appellation des Parlamentariers Josef Redlich eingebunden, die den vollständigen Text enthielt. (Schnitzler liest's am 25. Mai.)

Dialog vom Marsyas

Obwohl im Sommer 1904 fertiggestellt und im Oktober 1904 in der neuen Rundschau abgedruckt, führen Verzögerungen im Verlag dazu, dass das Erscheinen der Buchausgabe des zweiten Dialogs zur Rolle der Kunst erst im Jänner 1906 erfolgt.

Dialog vom Tragischen

Der erste der zwei veröffentlichten Dialoge zur Kunst (ein dritter, der Dialog vom Laster blieb unvollendet) erschien im Oktober 1903, auf 1904 vordatiert, bei S. Fischer in Berlin. Hugo von Hofmannsthals Widmungsexemplar ist von Bahr händisch auf 31.10.1903 datiert.

Gegen Klimt

Am 9. November 1903 hält Bahr dieses Buch in der Hand, das neben einem Vorwort Bahrs auch eine Zusammenstellung mit Kritiken Klimts in verschiedenen Zeitungen erhielt. Diese ist ebenfalls von Bahr unternommen worden, wie er sich in einem späteren "Tagebuch" erinnert:
Eine Zeit darauf saßen nämlich Burckhard, Kolo Moser und ich einmal beisammen und machten uns den Spaß, aus den schönsten Blüten Wiener Klimtkritik einen Kranz zu flechten. Um das Büchl ist wirklich schad, das müßten alle jungen Maler haben, es ist so trostreich.