Am 22. und 23. Februar 1901 findet die Gerichtsverhandlung Hermann Bahr und Emmerich Bukovics gegen Karl Kraus statt. Kraus hatte ihnen in der "Fackel" Korruption vorgeworfen: So soll sich Bukovics durch Bereitstellung eines Grundstücks für Bahrs Haus in Hietzing positive Berichterstattung Bahrs über das von Bukovics geleitete Volkstheater erkauft haben. Bahr wird von Kraus verdächtigt, das Gastspiel des Deutschen Theaters durch Manipulation der Claque herabgesetzt zu haben. Eine unterhaltsame Schilderung des gesellschaftlichen Ereignisses gibt Alma Mahler in ihrer Autobiografie. Kraus verliert den Prozeß, den einzigen verlorenen Zivilrechtsprozeß seines Lebens. (Was nicht heißt, dass er nicht recht gehabt hätte).
Literatur
Neues Wiener Abendblatt, 35 (1901) #52, 2-4 und #53, 2-4. (22. resp. 23.2.1901)
Neues Wiener Tagblatt, 35 (1901) #53, 7-10 und #54, 6-10. (23. resp. 24.2.1901)
Österreichische Volks-Zeitung, 47 (1901) #53, 9-10 und #54, 10-12. (23. und. 24.2.1901)
Alma Mahler-Werfel: Mein Leben. Frankfurt/Main: Fischer Taschenbuch 1963, 24-25.
Alfred Pfabigan: Hermann Bahr als Opfer in: A. P. und Jeanne Benay (Hgg.): Hermann Bahr – Für eine andere Moderne. Anhang: Hermann Bahr: Lenke. Erzählung (1909). Korrespondenz von Peter Altenberg an Hermann Bahr (1895-1913). Bern: Peter Lang 2004, 205-220.
Jay F. Bodine: A Letter of Joseph Olbrich to Hermann Bahr. In: Modern Austrian Language, 9 (1976) #2, 45-49.
Datum
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Ereignistyp