Einleitung
Bahrs Reisebericht, ein Auftragswerk ins Herz der Finsternis Österreichisch-Ungarischer Provinz, wurde durch das wenige Jahre später erfolgte Attentat auf den Thronfolger in Sarajewo zum bemerkenswerten Zeitbild. Am Beispiel der Verwaltung der Provinz Dalmatien schildert Bahr die letzten Atemzüge des monarchistischen Vielvölkerstaats.
Bibliografie
Autor: | Hermann Bahr |
Titel: | Dalmatinische Reise |
Ort: | Berlin |
Verlag: | S. Fischer |
Jahr: | 1909 |
Seiten: | 162 |
Aufl.: | 2. und 3. Aufl. 1909 4. Aufl. 1912 |
Übers.: | Tschechische Übersetzung: Cesta po Dalmacii. Autoris. překlad od Dr. Josefa Nováka. Praha: R. Brož [August] 1910 Italienische Übersetzung: [1] Viaggio in Dalmazia. Prefazione di Predrag Matvejević. Trieste : MGS press 1996 [2] Viaggio in Dalmazia. Udine: Editoriale FVG 2007 Kroatisch: Dalmatinsko putovanje. Übersetzt von Benjamin Tolić. Zagreb: Grafički zavod Hrvatske 1991 |
Anm.: | Umschlag, Einband und Zeichnung auf dem Titelblatt von Emil Orlik. 21 Abbildungen im Text. Vermerk auf der Rückseite des Titelblatts: Die Abbildungen verdankt der Verfasser der Güte des Ing. Meitner in Salona sowie der Kunstanstalt Stengel in Dresden, die geplanten eigenen Aufnahmen sind von der Ragusaischen Polizeibehörde verhindert worden." Der am Ende des Buchs angeführte Artikel findet sich als "Hermann Bahr za Dalmaciju" in: Sloboda, 5 (1909) #24, 4-5. (18.6.1909). Bahr behauptet 1930 (Hermann Bahr: Tagebuch. 14. Mai. Neues Wiener Journal, 38 (1930) #13114, 16-17. (25.5.1930)) die kroatische Übersetzung des Buchs zu besitzen. Eine solche ist nicht nachweisbar. |
Kritische Schriften
Band XXIII
Herausgegeben von Gottfried Schnödl Erschienen 2012 ISBN: 9783897396784 VDG WeimarRezensionen
Im Archiv ab dem 22.9.1909. Leopold von Chlumecky: Hermann Bahrs Dalmatien. In: Österreichische Rundschau, 18 (1909) #6, 486-487. (15.3.1909) Westermanns Monatshefte, 107 (1909), 475. Literarische Echo, 12 (1910) #21/22, 1550. (1.8.1910) Berliner Tageblatt, 38 (1909) #546, Morgen-Ausgabe, 4. Beiblatt. (27.10.1909) Hy. in: Berliner Börsen-Courier, 41 (1909) #509, Morgenausgabe, 3 (30.10.1909) Carl Bulke in: Rheinisch-Westfälische-Zeitung, (1909) #1375, Mittag (II) Ausgabe, Rubrik: Wissen. Kunst. Leben Der Kunstwart, 23 (1910) #18, 391-392.
Kommentiertes Inhaltsverzeichnis
- Die Sehnsucht nach dem "blauen Meer" ist eine, die sich Bahr routinemäßig jeden Spätwinter bemächtigt.
- Von Wien nach Triest, deren Verwaltung Bahr kritisiert.
- In Triest beim österreichischen Lloyd, anschließend zufälliges Treffen mit Prinz Hohelohe, dem Statthalter von Triest und Gespräch über die Aufgaben der Verwaltung.
- Auf dem Schiff von Triest nach Cattaro (Kotor), vorbei an Pola (Pula), Lussin (Lošinj) und Zara (Zadar).
- Weiter über Gravosa (Gruž) und San Giacomo nach Cattaro. Die geplante Weiterreise nach Cetinje (über Land) ist Bahr aufgrund des Wetters nicht möglich, er fährt nach Ragusa (Dubrovnik).
- Ragusa. Bahr besichtigt den Palast der Rektoren und die Dogana und besucht den Landtagsabgeordneten Stefan Knežević.
- Abstecher nach Lakroma. Erinnerungen an die bewegte Geschichte des Landstrichs werden von Überlegungen abgelöst, wie dieser am besten zu verwalten wäre.
- Noch einmal versucht Bahr, von Cattaro nach Cetinje zu gelangen, wieder erfolglos. Bahr fährt nach Spalato (Split), wo er eine Frauenbekanntschaft macht.
- Bahr notiert einige Eckpunkte der kroatischen Literaturgeschichte. In Trau (Trogir) stellt er die Schönheit der Kulturlandschaft neben das hässliche Bild der österreichischen Verwaltung. Fassnacht in Spalato.
- Treffen mit dem Politiker und Bürgermeister von Spalato Josip Smodlaka und mit Franz Bulič, Politiker und Archäologe.
- Auf dem Rückweg nach Agram (Zagreb). Bahr wohnt dem sogenannten Agramer Hochverratsprozess bei.
- Als Epilog fügt Bahr seinen Artikel über Dalmatien in der Neuen Freien Presse ein und dokumentiert die Reaktion von Leopold von Chlumecky. Darüber hinaus druckt Bahr seinen Briefverkehr mit dem Statthalter von Dalmatien ab, in dem die widerrechtliche Entwaffnung der Bewohner eines dalmatinischen Dorfes zum Thema wird.