Journalismus

Streichung im Neuen Wiener Journal

Zum Jahreswechsel 1929/30 kommt es zu einer Verstimmung zwischen Bahr und dem Neuen Wiener Journal. Dieses hat in einem Text von ihm eine Streichung vorgenommen. Am 11. Jänner 1930 schreibt Leopold Lipschütz vom Journalisten- und Schriftstellerverein Concordia an Bahr, dass er mit dem Vorgehen des Neuen Wiener Journal auch nicht einverstanden wäre, aber nichts tun könne. Bahr solle ein Schiedsgericht anrufen, wenn das NWJ sich diesem unterwerfe.

Kyffhäuser-Zeitung

Mit einem Artikel über Karl Rodbertus öffnet am 9. Juni 1884 Bahrs Mitarbeit an der Kyffhäuser-Zeitung. Dieses "Organ der Deutschen Studentenschaft" wird von A. Freiherr von Henneberg herausgegeben. Als Mitarbeiter hat er Wolfgang Heine, der in den "Briefkasten" der Nummer folgendes einrücken lässt:
Hermann Bahr, Berlin. Schönen Dank, wir bitten um Fortsetzung. D. Gr.

Kündigung "Deutsche Zeitung"

In der Morgen-Ausgabed der "Deutschen Zeitung" vom 21. Dezember 1883 findet sich vermerkt:
Unser geschätzter College Herr Hermann Bahr hat sich bestimmt gefunden, aus dem Verbande der Redaction der Deutschen Zeitung auszutreten.
In seinem "Tagebuch" nennt er 1922 den Grund seines Ausscheidens: Wie schon in der "Deutschen Wochenschrift" war auch in der "Deutschen Zeitung" in eine seiner Kritiken inhaltlich eingegriffen worden. In diesem Fall wurde eine Kritik an Müller-Guttenbrunn und ein Lob Adele Sandrocks gekürzt.

Nachbesetzt bei "Steyrermühl"

Bahrs Version 1922, warum seine Mitarbeit beim "Neuen Wiener Tagblatt" 1906 endete:
bis mich Wilhelm Singer ins "Neue Wiener Tagblatt" nahm, der aber auch aufatmete, als mich 1905 Baron Speidel ans Münchener Hoftheater berief. Er atmete mit solcher Entschiedenheit auf, daß ich, als sich die Verhandlungen mit München zerschlugen, meinen Posten im "Tagblatt" bereits von einem Nachfolger besetzt fand. Ich war unmöglich geworden.

Kündigung "Deutsche Wochenschrift"

Um den Monatswechsel April/Mai 1888 kündigt Bahr seine Mitarbeit bei der "Deutschen Wochenschrift", nunmehr unter der alleinigen Leitung von Joseph Eugen Russell. Er hatte schon 1884 für das Blatt, damals unter der Führung Heinrich Friedjungs, geschrieben. Kündigungsgrund:
Als Kritiker hatte ich schon 1888 in der "Deutschen Wochenschrift" einen Krach mit dem Herausgeber, der in einer meiner Kritiken einen Satz über einen mit ihm befreundeten Schauspieler strich. Er konnte gar nicht verstehen, daß ich mir das nicht gefallen lassen wollte.

Feuilletonhonorar

In seiner "Tagebuch"-Kolumne schreibt Bahr zum 1. Juni 1921:
Vor zwanzig Jahren wurde mir jedes Feuilleton mit fünfzig Gulden bezahlt. Wenn ich im Matschakerhof aß, gab ich einen Gulden aus. Ich konnte für ein Feuilleton also fünfzigmal essen. Jetzt kostet ein Essen zweihundert Kronen, der Preis eines Feuilletons wäre folglich zweihundert mal fünfzig gleich zehntausend Kronen. Den Preissturz des Feuilletons kann ich mir nicht erklären.
Die Angaben zum Honorar dürften sich also auf seine Anstellung beim Steyrermühl-Konzern beziehen.