Journalismus

Austritt Freie Bühne

Am 26. Juli 1890 erscheint diese Meldung im "Berliner Tageblatt":
Die Unterzeichneten erklären, daß sie jede Verbindung mit der von Herrn Dr. Otto Brahm in Berlin herausgegebenen Wochenschrift "Freie Bühne für modernes Leben" abgebrochen haben und dieses Blatt nicht als Organ ihrer Anschauungen anerkennen.
Hermann Bahr, O. J. Bierbaum, Paul Ernst, Arno Holz, Iven Kruse, Freiherr Detlev von Liliencron, Bernhard Mänicke, Johannes Schlaf

Moderne Dichtung

Die erste Zeitschrift, die sich bemüht, die moderne Literatur nach Österreich-Ungarn zu bringen – Die Moderne Dichtung. Monatsschrift für Literatur und Kunst – entsteht in Brünn. Herausgegeben vom 26 Jahre alten Eduard Michael Kafka, erwählt sie von Anfang an Bahr als programmatischen Säulenheiligen, sei es durch Rezeption seines Werkes, sei es durch promintente Veröffentlichungen seiner Texte. 1891 in "Moderne Rundschau" umbenannt und nach Wien übersiedelt, wird sie Ende 1891 eingestellt.

Das Kleine Journal

Am 1. Jänner 1894 kann Bahr seinem Vater berichten, dass er zwar eine Fixanstellung mit dem Berliner Kleinen Journal abgelehnt habe, aber einen Vertrag über 8 Feuilletons abgeschlossen habe, die innerhalb von 2 Monaten zu liefern sind. In weniger als zwei Monaten, beginnend vom 21. Jänner und endend mit dem 13. März, verfasst Bahr sogar 11, wobei ein Teil davon fiktive Texte sind, die auch in die Buchausgabe "Caph" aufgenommen werden.

Pan

Vom 16. Jänner 1911 bis zum 1. Februar 1912 erscheint Bahr in der Zeitschrift "Pan". Darunter auch ein "Tagebuch"-Eintrag.

Linzer Sonntagsblatt

Vom 24. September 1882 bis zum 2. September des Folgejahres sind Beiträge Bahrs für das "Linzer Sonntagsblatt" nachweisbar. Neben seinen Initialen "H. B." benützte Bahr vor allem das Pseudonym "Kieselak" um aus deutschnationaler Sicht den Liberalen in Linz, zu deren Proponenten sein Vater gehörte, zuzusetzen. Werden in Folge des Skandals um den Wagner-Kommers (und ein vom Vater erlassenes Schreibverbot) seine Text weniger, hören sie mit der Übersiedlung nach Czernowitz völlig auf.

Mitherausgeber

Am 6. November 1893 schreibt Bahr seinem Vater, nunmehr seit einer Woche Mitherausgeber der "Deutschen Zeitung" zu sein, nicht aber für die Schulden zu haften. Diese Klausel war nicht nötig, im folgenden Monat endet Bahr seine Tätigkeit für das Blatt.

Kündigung Steyrermühl

Im Frühjahr 1906 endet Bahrs Mitarbeit bei den beiden Organen der "Steyrermühl", dem "Neuen Wiener Tagblatt" und der "Österreichischen Volkszeitung". In seinen "Münchner Erinnerungen" berichtet Bahr 1927 rückblickend, er hätte, als er den Vertrag für das Münchner Hoftheater unterschrieb, gleich seine Kündigung abgeschickt. Am 30. April 1906 ist er beim Herausgeber Wilhelm Singer, Adieu-sagen.

Anonymes für Viktor Adlers Gleichheit

Ab der ersten Nummer (11.12.1886) und für einen Zeitraum von einem knappen Jahr ist Bahr Mitarbeiter von Viktor Adlers "Die Gleichheit". Er schreibt Anonym oder mit dem Kürzel "H–R". Mit dem Beginn des Militärjahres am 1. Oktober 1887 endet aller Wahrscheinlichkeit nach seine Mitarbeit. Bei der im "Selbstbildnis" gebrachten Anekdote, dass er während des Militärjahres für die "Gleichheit" schrieb, dürfte es sich um eine historische Verklärung handeln. Womöglich hat er noch Zeit in der Redaktion verbracht, doch zuordenbar ist nichts mehr. Er berichtet von der Zeit auch in seinem "Tagebuch".