Journalismus

Panama-Skandal

Am 22.12.1894 fährt Bahr als Sonderkorrespondent der "Deutschen Zeitung" nach Paris, um vor Ort Erkundigungen über die Vorgänge rund um den Skandal zu tätigen. Als publizistischer Erfolg kann er verbuchen, dass sogar die Londoner "Times" nachdruckt, wenngleich ohne Nennung seines Namens. Zu Beginn des neuen Jahres fährt er zurück.

Wechsel zur Steyrermühl

Dass Bahr bei der "Zeit" kündigte, weil er bereits ein Folgeangebot hatte, geht aus einem Brief an seine Mutter hervor. Am 3. Juli 1899 schreibt er ihr,dass er zum Medienhaus "Steyrermühl" wechselt, das das "Wiener Tagblatt" und die "Österreichische Volkszeitung" herausgibt. Er begründet das damit, dass er mehr verdienen soll und durch die gedruckten 70-80.000 Exemplare eine deutlich größere Leserschaft erreichen werde. Ab 1. Oktober und bis ins Frühjahr 1906 wird der Großteil von Bahrs journalistischer Tätigkeit in den beiden Blättern veröffentlicht.

Freie Bühne, Berlin

Am 30. April 1890 reist Bahr nach Berlin, um mit Otto Brahm und Arno Holz in der Redaktion der von seinem neuen Verleger Samuel Fischer gegründeten Wochenschrift "Die Freie Bühne für modernes Leben" zu arbeiten. Schon am 23. Juli, nachdem er vergeblich versuchte, die Leitung des Blattes zu übernehmen, erscheint sein letzter Artikel und er verlässt mit anderen die Redaktion unter (in Zeitungen publiziertem) Protest. 1892, nach Brahms Ausscheiden aus der Redaktion, nimmt Bahr für kurze Zeit seine Tätigkeit als Autor noch einmal auf.

Deutsche Zeitung, Wien

Nachdem erste Texte Bahrs bereits im November 1882 in der Deutschen Zeitung erschienen waren und ab 1888 ein Jahr lang mehrere Artikel von ihm veröffentlicht wurde, wird im September 1892 das Verhältnis enger: Er tritt in das Redaktionsteam ein. Es folgt eine intensive Phase der Mitarbeit, die vor allem aus Feuilletons, Theatermeldungen und einer wöchentlichen Glosse ("Mepherl") besteht. Bahr steigt sogar zum Mitherausgeber auf, bis am 21.12.1893 die Zusammenarbeit beendet wird.