Ereignis

Dementi

Obwohl er Redlich bereits am 9. August 1918 zugesagt hat, ans Burgtheater zu gehen, erscheint am 13. folgende Stellungnahme im Neuen Wiener Tagblatt:
In den letzten Tagen ist die wiederholt dementierte Nachricht von der Berufung Hermann Bahrs auf den Posten des Burgtheaterdirektors in bestimmteren Formen aufgetaucht.

Wiens Zauber

Bahr beschreibt mit vierzig seine erste Zeit in Wien:
Ich war, kaum achtzehn, von Salzburg nach Wien gekommen, um mich der Philologie zu ergeben. Manchmal dachte ich aber auch, lieber Schauspieler zu werden. Und dann fing mich der Zauber der großen Stadt ein und es regte sich das junge Herz. Griechische Verse, Mitterwurzers Macht, Freude, von gütigen Frauen geschenkt.

Vertrag

Am 27. August 1918 erhält Bahr den Vertrag für das Burgtheater. Kindermann zitiert auch einen Akt vom 15. Juli 1919:
Hermann Bahr wurde am 1. September 1918 auf ein Jahr mit 6000 Kronen Gehalt, 14.000 Kronen Entschädigung als Entgang für literarische Arbeiten als erster Dramaturg dem Burgtheater verpflichtet. Derselbe scheidet nach Ablauf dieses Vertrags aus dem Verbande des Burgtheaters.

Keine Burgtheaterwürde

Am 31. Dezember 1907 schreibt der Ministerpräsident Baron Beck als Antwort auf die Frage, ob ein Stück Bahrs am Burgtheater aufgeführt werden dürfe, dass er sich nach Rücksprache mit dem Innenminister dagegen ausspreche, nicht zuletzt wegen der in diesem Jahr erfolgten Konfiskation von "Wien".[1] Schnitzler weiß noch 1914 zu berichten, dass Bahr "oben" verhasst sei und nicht gespielt werden dürfe.

Klage gegen Ultramontanisten

Das Neue Wiener Tagblatt meldet am 6. Januar 1906 aus München
Hermann Bahr wird von seiner vorgesetzten Behörde, der Hoftheaterintendanz, veranlaßt werden, wegen der Beschuldigungen der ultramontanen Blätter gegen diese die Verleumdungsklage zu überreichen. Nach seiner Rechtfertigung durch ein gerichtliches Urteil soll seinem Amtantritte keinerlei Hindernis entgegenstehen.

Korrespondenz Bahrs in Abschrift

Unmittelbar nach Bahrs Tod beginnt die Witwe, zentrale Briefpartner anzuschreiben, um an die Korrespondenz in Abschrift zu gelangen. Am 10. Februar 1936 schreibt sie Redlich darüber
Wüßten Sie, wie schwer es ist, seine Briefe zur Abschrift zu bekommen! Ich bleibe in vielen Fällen ohne Antwort und es sind nur wenige, die mir, wie Sie zu helfen versprechen. Eigentlich müßte ja Österreich sich um diese Sache bemühen, denn der Inhalt der Briefe repräsentiert ja eine ganze Zeitepoche, Politik, Kunst, Wissenschaft – kurz ein ungeheures Material.

Taubheit

Am 30. August 1927 eine Zusammenfassung seines Gesundheitszustands für Redlich:
der sehr elende Zustand meiner Gesundheit, die sich seit unserer letzten Begegnung noch verschlimmert hat […]: meine Taubheit nimmt zu, der Zustand meiner Augen verschlimmert sich, vor Schwindelanfällen bin ich nie sicher

Brille

An Redlich, 9. März 1927:
zu meinen übrigen Defekten haben sich auch Sehbeschwerden gesellt. Ich muß mich einer kunstreichen, allerhand Stückel spielenden Brille bedienen, die mich sehr ermüdet.