Ereignis

Ohrenleiden

Spätestens seit seinem Aufenthalt in Wien Ende April 1917 plagt Bahr ein Ohrenleiden. Gegenüber Redlich befürchtet er am 8. Mai, zu ertauben. Am 10. Juni 1917 schreibt er Kvapil, dass eine langwierige Behandlung notwendig geworden sei. Am 30. September fürchtet er noch immer, dass Taubheit am Ende der Krankheit steht.

Stefan Zweig über Bahr

Am 26. Mai 1913 begeht der "Akademische Verband für Literatur und Musik" in Wien eine Feier zu Bahrs am 19. Juli bevorstehenden 50. Geburtstag. Stefan Zweig hält einen Vortrag mit dem Titel "Hermann Bahr und seine Bedeutung für die Gegenwart". Es folgte eine Lesung Leopold Kramers aus Bahrs "Rahl".

Verbot "Böhmen"

Am 6. Februar 1916 meldet das Prager Tagblatt:
[Hermann Bahrs Artikel "Böhmen" verboten] Die Weiterverbreitung des Jännerheftes der Berliner Monatsschrift "Die neue Rundschau", die Bahrs Artikel über Böhmen enthält, ist – wie die deutsche Buchhändlerzeitung mitteilt – verboten.

Vertragsauflösung

Am 7. Jänner 1906 notiert sich Bahr, dass Speidel seinen Vertrag mit dem Hoftheater München lösen wolle. Am 26. Jänner schreibt die Österreichische Volks-Zeitung:
Aus München wurde gemeldet, daß der Vertrag Hermann Bahrs mit dem Münchener Hoftheater in den nächsten Tagen gelöst werden dürfte. Hermann Bahr hat ein Anerbieten behufs Lösung seines Vertrages bisher nicht erhalten und sind auch diesbezüglich keine Verhandlungen eingeleitet worden.
Nichtsdestotrotz wird im März die Einigung der Ablösesumme erzielt werden.

München, Ablösesumme

Das Ende von Bahrs "Münchner Affäre" erfolgt am 14. März 1906:
Wie ein offizielles Telegramm aus München berichtet, meldet die dortige "Allgemeine Zeitung", daß zwischen der Hoftheaterintendanz und dem als Oberregisseur des Schauspiels berufenen Hermann Bahr ein Übereinkommen perfekt geworden sein soll, wonach Bahr zurücktritt und eine in Raten auszuzahlende Entschädigung von 24.000 Mark erhält, die eine Minderung erfährt, sobald Bahr innerhalb zweier Jahre eine ähnliche Stelle an einem anderen Theater annimmt.

Freigabe "Unter sich"

Am 7. November 1903, dem Tag nach der Uraufführung in München, schreibt das Neue Wiener Tagblatt:
Wie man uns aus München schreibt, wurde Hermann Bahrs satirischer Einakter "Unter sich" von der dortigen Zensur auch für die öffentliche Aufführung freigegeben.
Ob das bereits für die Uraufführung Gültigkeit hatte, ist unklar.

Verbot "Unter sich"

Am Tag, nachdem Bahr die öffentliche Lesung des "Reigen" verboten wurde, meldet das Neue Wiener Tagblatt:
Aus München wird uns geschrieben: Hermann Bahrs Einakter "Unter sich" gelangt demnächst in einer "Ehrenexekution" der Elf Scharfrichter in München vor geladenem Publikum zur Aufführung. Der Einakter ist von der Zensur für die öffentliche Aufführung verboten worden; die "Ehrenexekution" soll nun, da auch Polizei dazu geladen wird, entscheiden, ob das Verbot aufgehoben werden kann.

Deutsche Gesellschaft 1914

Am 6. November 1915 wird Bahr von Karl Vollmoeller eingeladen, an der Vereinigung der "paar hundert Leute der Tat und des Gedanken" teilzunehmen. Ursprünglich nur Deutsche vorsehend, wird sie schnell für alle Nationalitäten offen. Bahr tritt bei, ebenso wie Hofmannsthal, Strauss, Wedekind, Thomas Mann, Thomas Theodor Heine, Olaf Gulbransson, Lovis Corinth, Max Slevogt, Max Liebermann, Hans Delbrück, Otto Crusius, Emil Sehling und Heinrich Wölfflin.

HvH "Österreichische Bibliothek"

Vom 10. bis zum 12. September 1915 treffen sich Hugo von Hofmannsthal und Bahr täglich, um das Projekt einer "Österreichischen Bibliothek" zu besprechen. Redlich fasst Hofmannsthal zusammen:
er war ganz erfüllt davon und voll der alten Liebe und Verehrung!
Bahr:
Hofmannsthals Besuch hat mich gefreut, wenn ich auch schmerzlich empfinde, daß er selbst schließlich, im Politischen, nur ein Improvisator ist und glaubt, Versäumnisse von Jahrhunderten ließen sich durch Inspiration eines glücklichen Augenblicks kurieren.