Ereignis

Theatergesetz-Enquete, öffentlich

Die abschließende, große Sitzung zum Entwurf eines neuen Theatergesetzes, das der Bühnenverein erarbeitet, findet am 18. November 1902 statt. Bahr wird als Referent über die Theaterzensur angekündigt. Da aber versucht wurde, die Enquete am selben Nachmittag zu beenden, dürfte sein Beitrag gestrichen worden sein. Zumindest berichtet die Tagespresse nichts.

Stelzhamer-Comité

Das Neue Wiener Tagblatt berichtet am 5. November 1902, dass sich in Wien anlässlich des am 29.11. bevorstehenden 100. Geburtstag Franz Stelzhamers ein Komitee gebildet habe, das eine Stelzhamer-Feier zugunsten eines Denkmals in Linz ausrichten will. Das erste Treffen fand "vorgestern", also am 3. November, im Salon des Herrenhausmitglieds Ludwig Lobmeyer abgehalten. Beteiligt sind, u.a., Bahr, Burckhard, Bettelheim, Carl Glossy und Ludwig Hevesi. Am 23. November findet die Feier statt, doch Bahr ist nicht erwähnt.

Krank

Am 16. März 1909 ist Bahr von der Grippe, die er sich bei seiner Reise geholt hat und die ihn zwei Wochen ins Bett zwang, kuriert, möchte aber noch ein paar Tage vorsichtig sein.

"Andere" in Wien

Bei der Wiener Première am 25. November 1905 am Deutschen Volkstheater ist Bahr in München zur Vertragsunterzeichnung. Schnitzler notiert sich: "Theaterskandal", Bahr einfach: "Skandal".
27. Nach starkem Skandal auch in der zweiten Aufführung setzt Weisse die "Andere" ab, obwol auch die dritte Vorstellung schon im Vorverkauf ausverkauft ist.
Eine eigenwillige Frage beantwortet der Advokat Dr. Moritz Singer in Folge als Leserbrief in der Rubrik "Gerichtssaal", wenn er die Rechte des Theaterpublikums auf Kritiksäußerungen untersucht.

Einkommen

Einem Brief an Speidel, mit dem Bahr über einen Vertrag als Oberregisseur verhandelt, fügt Bahr am 10. November 1905 eine Schilderung seines Einkommens bei.
Mein Einkommen setzt sich zusammen aus 1) dem Erträgnisse meiner schriftstellerischen, dramatischen usw. Arbeiten und aus 2) meiner journalistischen Gage. Jenes ist variabel, beträgt in schlechten Jahren kaum über dreitausend, in guten Jahren an sechstausend Mark. Diese besteht aus meiner Gage beim Neuen Wiener Tagblatt
sammt Feuilletonhonorar- 12 000 K
meiner Gage bei der Östereich.

Fulda lässt Klage

Ende 1904 klagt Fulda Bahr, weil er sich von einer Theaterkritik persönlich beleidigt fühlte. Bahr versichert in einem Brief, den er am 13. Oktober 1905 an Wilhelm Singer schickt, dass nicht Fuldas Ehre, sondern dessen "Literatur" Ziel seines Angriffs gewesen sei. Auf das hin und in Folge eines Gesprächs Singers mit dem Richter zieht Ludwig Fulda am 14. Oktober 1905 die Klage zurück. Fulda ärgert sich gegenüber Schnitzler, dass Bahr keine offzielle Ehrenerklärung abgibt.

Absage an Reinhardt

Am 7. Oktober 1905 notiert sich Bahr den Entwurf eines Briefs in seinem Tagebuch:
An Reinhardt."Sehr geehrter Herr Direktor! Ich zeige Ihnen an, daß ich Ihren mir am 4. d. durch Arthur Kahane gestellten Antrag, als Regisseur an das D. Th. zu gehen, hiemit dankend ablehne. Ergebenst H. B.