Ereignis

Interpellation "Wien"

Am 27. Juni 1907 reicht Josef Redlich gemeinsam mit Parteigenossen eine Interpellation gegen die Beschlagnahmen im Abgeordnetenhaus ein. Die Folge davon ist, dass die inkriminierten Stellen des Buchs "immunisiert" sind, weil sie nunmehr aus dem Parlamentsakt zitiert werden können. Das geschieht in der zweiten Auflage von "Wien", wo am Ende die Interpellation Redlichs abgedruckt ist.

"Todesurteil"

Am 8. Jänner 1904 teilt Bahr seinen Freunden (Redlich, Burckhard) mit, dass seine Herzerkrankung laut Auskunft des Arztes, tödlich verlaufen werde. Nach der Blinddarmentzündung 1903 wird diese Krankheit 1904 für Bahr zu einem Jahr der Wende, indem er seine zweite Frau kennenlernt und die ersten Schritte zum Glauben macht (wenngleich, wie er selbst sagt, nichtsahnend).

Demenz

Auf einen Brief von Kvapil vom 1. Oktober 1932 antwortet bis spätestens 18. November seine Gattin:
Mein Mann ist seit Monaten unthätig, hat jede Arbeit aufgegeben, erwiedert keinen Brief u. nichts, freute sich aber doch Ihres Gedenkens u. lasst Sie in alter Freundschaft wärmstens grüssen. Körperlich ist er unberufen wohl, aber sein Gedächtniss lasst ihn oft im Stich, aber darüber zu schreiben ist schwer.

Krank

Am 11. Jänner 1926 fasst Bahr das letzte Jahr zusammen:
ich bin ja fast ein Jahr schon krank, wurde operiert und kann noch immer nicht völlig zu Kräften kommen und gar das Schreiben, zu dem mich mein verhaßtes Metier zwingt, fällt meinen zerrütteten Nerven unendlich schwer. [1]
Am 25. Mai 1925 sind es vier Monate, die er krank war, also dürfte der Beginn auf Anfang Februar gefallen sein.[2] Die Operation findet im Juni 1925 statt.

Beginn Autobiographie

Gegenüber Kvapil erwähnt Bahr am 29. September 1919, dass er für den Winter den Plan gefasst habe, seine Lebenserinnerungen abzufassen. Diese beginnen gut ein Jahr später erstmals im "Neuen Reich" zu erscheinen, im Frühjahr 1923 sind sie fertig gestellt und erscheinen passend zu Bahrs 60. Geburtstag im selben Jahr.

Generalversammlung Deutsches Volkstheater

Über die Aktionärsversammlung des Deutschen Volkstheaters weiß Karl Kraus zu berichten:
"Unter den Anwesenden" wurde, so meldet man mir, Herr Bahr bemerkt. Er gehört dem Deutschen Volkstheater nämlich nicht nur als Kritiker und Autor, sondern auch als Actionär an. Wahrlich, der Typus des zufriedenen österreichischen Actionärs! Nach Schluss der Versammlung soll Herr Bukovics laut erklärt haben, dass er seit drei Jahren mit Deficit arbeite.