Ereignis

Lueger Boykott

Eine "Nebenfront" des 9. Internationalen Journalisten-Congress ist, dass Bahr am 12. September dem Empfang bei Bürgermeister Karl Lueger demonstrativ fernbleibt. Er wundert sich, dass die jüdischen Redaktionsmitarbeiter nicht das gleiche tun. Seine Meinung zu Lueger tut er in späteren Jahren kund.

"Sanna" in Wien

Zu der Première von Hermann Bahrs "Sanna", welche für Montag den 5. d. M. im Theater an der Wien angesetzt ist, finden täglich unter der Leitung Max Reinhar[d]ts Proben statt, an denen der Autor Hermann Bahr teilnimmt. Hans Pagay ist aus Berlin eingetroffen, um die von ihm kreiierte Rolle des Hofrates in Bahrs Schauspiel darzustellen.
Zur Première in Wien geht Bahr nicht:
Am 5. meine Sanna starken Erfolg. Ich nicht in der Vorstellung, Ekel vor den Wienern zu groß;
Am 8. schaut er die Inszenierung an.

Kleines Theater

Das Gastspiel des Berliner Kleinen Theaters, das vom 1. zum 10. Mai 1903 in Wien stattfindet, ist für Bahr ein Glücksfall. Die Truppe, die aus dem kabarettistischen "Schall und Rauch" hervorging, ist als Familie zusammengewachsen und so überhaupt gewachsen. Hier sieht er die neue deutsche Schauspielkunst verwirklicht.

Mildenburg vs. Rosa Bahr

Nach Bahrs Tod streiten sich die Witwe Bahr-Mildenburg und die geschiedene erste Frau Rosa, weil Rosa für ihr von Bahr anerkanntes Kind, Unterhalt verlangt. Der Prozess ist für Anna Bahr sehr nervenaufreibend und endet im April 1937: Sie wird verpflichtet, Rosa 7000 Mark zu bezahlen.