Theater

Der Unmensch

Auch 1919 bringt der Jahresschluss ein Stück von Bahr auf die Bühne. Das Lustspiel "Der Unmensch" wird am 4. Dezember 1919 am Münchner Residenztheater und am Deuschen Schauspielhaus Hamburg erstmals gegeben. Als Auseinandersetzung mit der Gegenwart der unmittelbaren Nachkriegszeit zeigt es das Scheitern eines aus dem Krieg heimkehrenden Generals, Anton Graf Rosian, mit einer Bürgerlichen eine Affaire einzugehen, während seine Schwester sich um die Gunst des Ehemanns bemüht. Als Verleger der Buchausgabe kommt E. Reiss in Berlin zum Zug, diese erschien ebenfalls 1919.

Der Augenblick

"Der Augenblick" wird in der 2. Novemberhälft 1917 in Hamburg, Darmstadt, Königsberg, Köln und Frankfurt/Main aufgeführt. Eine Buchausgabe erscheint nicht, nur ein Manuskriptdruck bei Ahn & Simrock.

Die Stimme

"Die Stimme", Schauspiel in drei Aufzügen, wirde zum ersten Mal am 18. Oktober 1916 im Kölner Schauspielhaus und, mit Anna Bahr-Mildenburg in der Hauptrolle, in Darmstadt gezeigt. Die Buchausgabe bringt S. Fischer heraus (1916).

Der muntere Seifensieder

Bahrs dreiaktiger "Schwank aus der deutschen Mobilmachung" wird am 18. Jänner 1915 am Stuttgarter Hoftheater uraufgeführt. Die Buchausgabe erscheint im selben Jahr, wiederum mit einer Dekorationsskizze von Koloman Moser, bei S. Fischer in Berlin. Inhalt: Ein Millionär, der als Seifensieder begonnen hat, lädt zu seinem 70. Geburtstag seine in der ganzen Welt verstreute Nachkommenschaft auf ein Landgut ein.

Der Querulant

Am 16. Oktober 1914 hat "Der Querulant" am Münchner Schauspielhaus Uraufführung. Die Komödie in vier Akten wird von S. Fischer gleichzeitig herausgebracht, Bahr widmet Gerty von Hofmannsthal an "Allerseelen 1914" handschriftlich ein Exemplar.

Das Phantom

Am 4. Dezember 1913 findet die Erstaufführung von "Das Phantom" am Darmstädter Hoftheater und am Stuttgarter Schauspielhaus statt. Für die Buchausgabe bei S. Fischer im selben Jahr erstellte Koloman Moser Dekorationsskizzen. Die Anwesenheit Bahrs bei der Première in Darmstadt wird vom Berliner Tageblatt[1] angekündigt, laut Kurt Ifkovits kehrt Bahr gerade an jenem Tag nach Salzburg zurück.[2] Inhalt: Der Brauer Schmorr versucht seine Frau zu kurieren, die sich in einen Theosophen verliebt hat. Dazu bittet er das Objekt ihrer Begierde, dieser seine Liebe zu erklären.

Das Prinzip

Die Uraufführung von Bahrs Stück "Das Prinzip" findet am 19. Oktober 1912 wieder an einigen Bühnen gleichzeitig statt: An den Schauspielhäusern in Köln, Hamburg, Bremen, Köln und Breslau sowie am Hoftheater Darmstadt. Das Stück handelt von einem radikal die freie Entfaltung der Menschen predigenden ehemaligen Pfarrer namens Friedrich Esch. Problematisch wird es für ihn, als sich sein Sohn mit der alten Köchin verlobt und die Tochter mit dem Gärtner durchbrennt. Das Buch mit Dekorationsskizzen von Koloman Moser erscheint 1912 bei S. Fischer.

Das Tänzchen

Auch Bahrs nächstes Lustspiel, Das Tänzchen, wird mit einer simultanen Uraufführungen begangen. Sie findet am 7. Jänner 1912 statt. Diesmal sind das Lessingtheater in Berlin sowie das Stadttheater Prag beteiligt. Die Buchausgabe bringt wiederum S. Fischer im Jahr vor der Uraufführung heraus. Von Zeitgenossen als Schlüsselstück der "Affaire Jagow/Cassirer/Durieux" [1] verstanden, handelt es von einem Moral predigenden Rittergutsbesitzer, der eine Klavierlehrerin verführen möchte, deren Ehemann darin eine Möglichkeit erkennt, den Gutsbesitzer bloßzustellen.

Die Kinder

Bahrs Erfolg mit dem "Konzert" führt dazu, dass sein nächstes Stück als Ereignis begangen wird: Am 23. Dezember 1910 kommt es zu simultanen Uraufführungen im Leipziger Schauspielhaus, in Frankfurt am Main, München, Dresden, Chemnitz, Prag (als "Děti"), Amsterdam und Rotterdam. Die Buchausgabe bei S. Fischer erreicht im Jahr des Erscheinens, 1911, drei Auflagen. Der Inhalt: Die Heiratsabsichten eines Paares werden durchkreuzt, weil sich der eine Vater des Bräutigams als unehelicher Vater der Tochter bekennen muss.

Die gelbe Nachtigall

10. Dezember 1907 Uraufführung am Berliner Lessingtheater. Die Buchausgabe erschien bei S. Fischer im selben Jahr. Im ersten Akt wird mit Albert Korz ein erfolgreicher und kapriziöser Schauspieler vorgeführt, den die unattraktive aber stimmlich begabte Tochter seines ehemaligen Förderers in Ungarn bittet, Zugang zum Theater zu verschaffen. Er sieht darin eine Gelegenheit, seinem Intendanten Jason einen Streich zu spielen. Im zweiten Akt wird Fanny dem Intendanten als die "gelbe Nachtigall" aus Japan, die Sängerin Inasa untergejubelt.