Theater

Grotesken

Gegen Ende des Jahres 1906 (vordatiert auf 1907) verlegte Konegen in Wien drei Einakter Bahrs, "Der Klub der Erlöser", "Der Faun" und "Die tiefe Natur". Die Première von "Die tiefe Natur" fand zur selben Zeit, am 20. Dezember 1906 am Deutschen Volkstheater in Wien statt.

Der arme Narr

Der Einakter "Der arme Narr", in dem das Leben eines Künstlers und eines Geschäftsmanns verglichen wird (und vorhersehbar zugunsten des ersteren beurteilt), hat seine Première im Burgtheater am 29. November 1906. In der Folge 16 Aufführungen. Die Buchausgabe erschien bereits im November 1905, auf 1906 vordatiert.

Sanna

Am 10. März 1905 kommt es am Kleinen Theater in Berlin zur Uraufführung von "Sanna" unter der Regie von Max Reinhardt. Insgesamt sechs Aufführungen. Die Buchausgabe bringt zeitgleich S. Fischer heraus. Das Stück zeigt die Tragödie von Sanna, der von einem Erbonkel die finanziellen Mittel zur Heirat verwehrt werden, und die sich enttäuscht umbringt, als ihr Geliebter aus Pflichtgefühl nicht mit ihr durchbrennen möchte. Die Uraufführung dürfte ein Misserfolg gewesen sein, wie Bahr Schnitzler gesteht.

Der Apostel

Das "Schauspiel in drei Aufzügen", "Der Apostel" feiert am 8. November 1901 am Wiener Burgtheater Première. Anwesend sind die Erzherzogin Isabella, Otto Brahm, Alfred von Berger und im "Parquet auffallend viele Abgeordnete". [1] Die Handlung verfolgt den Aufstieg eines Idealisten vom Oppositionellen zum Ministerpräsidenten, der mitansehen muss, wie seine Mitstreiter von der Macht korrumpiert werden und der über einen von seiner Frau bewirkten Korruptionsskandal zurücktreten muss. Die Buchausgabe verlegt Albert Langen in München, sie erscheint zeitgleich mit der Uraufführung. [2]

Der liebe Augustin

Für das von Salten geleitete "Jung-Wiener-Theater zum lieben Augustin" verfasst Bahr eine Pantomime über die historische Gestalt des Straßensängers. Obwohl das Neue Wiener Tagblatt am 20. Oktober 1901 das Stück als fertiggestellt meldet und keine Aufführung bei der Eröffnung des Theaters ankündigt, erwähnt keine der Rezensionen der Eröffnungsveranstaltung am 16. November 1901 im Theater an der Wien Bahrs Stück, was tendenziell gegen die Inszenierung spricht. Am 30.

Der Krampus

Das nächste Lustspiel Bahrs, Der Krampus, hat am 23. November 1901 am Linzer Landestheater Première. Sie findet in Anwesenheit von Bahr, Burckhard und Bukovics vor ausverkauftem Haus statt. Die Reaktionen sind gemischt, wenngleich für den Berichterstatter der Österreichischen Volks-Zeitung letztlich die Zustimmung überwiegt. Angesiedelt im Wien Maria Theresias handelt das Stück von einem jungen Liebespaar, dem die Zustimmung zur Ehe durch den mächtigen Onkel des Mädchens, Hofrat Anastasius von Negrelli, fehlt.

Wienerinnen

Am 3. Oktober 1900 hat das Lustspiel "Wienerinnen" Uraufführung am Deutschen Volkstheater, Wien. Neben einer bei Ahn und Simrock verlegten Manuskriptausgabe (vermutlich 1900) erscheint bei Albert Ahn 1911 ein Druck für den Buchhandel.

Der Franzl

Bahrs Bühnenstück über den oberösterreichischen Dichter Franz Stelzhamer, "Der Franzl" verlängert Bahrs Hinwendung zur "Heimatkunst", die er um die Jahrhundertwende vollzieht. Inspiriert von älteren Stücken schildert er fünf Szenen aus dem Leben Franz Stelzhamers, die vom gescheiterten Schauspieler als junger Mann bis zum Tod reichen, wobei die Hauptfigur als verbindendes Glied erhalten bleibt. Es hat am 22. Dezember 1900 am Linzer Landestheater Première. Bei der Première sind Max Burckhard und Emerich v. Bukovics anwesend, Bahr selbst kommt für die Aufführung am 23.

Der Athlet

Am 7. Oktober 1899 hat Bahrs Stück "Der Athlet" im Wiener Deutschen Volkstheater Première. Ein Gutsherr, der selber Affären hat, erfährt, dass seine Frau ihn einmal betrogen hat und muss sich selbst bezwingen, um ihr zu verzeihen. Eine separate Buchausgabe zum Bühnendruck erscheint 1900. In "Der Fackel" wird Bahr zitiert, dass er mit dem Athleten nur 700 Gulden verdient habe, ein erfolgreiches Stück aber 3000 bringen kann [1]. Im Zuge des Prozesses Bahr/Bukovics gegen Kraus wird erwähnt, dass das Stück ein Flop war und kein Geld brachte. Bahr erhielt für vier Vorstellungen 1117 K.