Theater

"Unter sich", ein "Arme-Leut'-Stück" Bahrs, konnte am 6. November 1903 vom Kabarett "Die 11 Scharfrichter" in München nur einmal vor geladenem Publikum aufgeführt werden. Von diesen wurde es jedoch am 9. Dezember im Ballsaal des Hotel Savoy in Wien noch einmal inszeniert.[1] Die Buchausgabe erschien nach der Absage von Albert Langen im Mai 1904 im Wiener Verlag.[2] Die Hauptpersonen sind ungenannte hohe Mitglieder des Königshauses (wohl Thronfolger).

Am 4. November 1905 Uraufführung des Fünfakters am Münchner Schauspielhaus in Anwesenheit von Bahr. Insgesamt 7 Aufführungen. Ende des Monats wird es in Wien gegeben. Die Buchausgabe verlegte S. Fischer in Berlin. Gemeinhin als Weiterführung des "Meisters" verstanden, steht im Kern eine Frau – Lida Lind -, die in einer Beziehung mit Professor Heinrich Heß versucht, eine frühere zu überwinden. Als sie es glaubt, geschafft zu haben, kehrt der erste Liebhaber zurück und sie reist mit ihm fort.

"Wenn es euch gefällt. Wiener Revue in drei Bildern und einem Vorspiel", hat im März 1899 am Deutschen Volkstheater Première. Die zweite Zusammenarbeit von Bahr mit Carl Karlweis handelt von einem Herrn Schwammel aus Wels, der in Wien eine Arbeit sucht und nach verschiedenen Erfahrungen, unter anderem mit einer berühmten Schauspielerin, am Ende beschließt, wieder nach Wels zurückzugehen. Die Buchfassung wird von Karl Konegen in Wien gedruckt. Die erste Rezension der Buchfassung wird 25. Mai 1899 besprochen.

Die Uraufführung des "Wiener Stücks in vier Akten" findet am 12. November 1898 am Lessingtheater in Berlin statt. Der anwesende Autor wird nach jedem Akt gerufen. Es ist sein bislang größter Theatererfolg. Die Buchausgabe dürfte gleichzeitig bei S. Fischer verlegt sein, wenngleich auf 1899 vordatiert.

Ab 1894 gibt es erste Fassungen von Bahrs Versuch, den Menschen Napoleon auf die Bühne zu bringen. Am 23. Dezember 1897 Uraufführung am Deutschen Volkstheater in Wien, Regie Emmerich Bukovics, die Hauptrollen spielten Helene Odilon und Leopold Kramer. Gedruckt erscheint es 1899 bei S. Fischer in Berlin.

Die Uraufführung von "Juana", Bahrs unter dem Namen "Alejandro Lanza" veröffentlichtes Stück, findet am 22. September 1896 im Berliner Neuen Theater statt. Der Dreiakter samt Epilog ähnelt der Exposition von "The Graduate": Juana, die Gattin eines Generals, hat eine Affaire mit einem von diesem bevorzugten Leutnant. Als der Leutnant sie verlassen will, um die Nichte des Generals zu heiraten, tut Juana alles, das zu verhindern. Letzten Endes erschießt sich der um seine Ehre gebrachte Leutnant, die Nichte geht ins Kloster und Juana wird wahnsinnig.

Am 15. März 1896 hat "Die Nixe. Drama in vier Akten. Nach dem Russischen des Spashinskij" am Münchner Gärtnertortheater mit Konrad Dreher und Emil Norini Première. Die Druckfassung lässt sich nicht genau datieren, vermutlich ebenfalls 1896, möglicherweise erst 1898.

Im Sommer 1892 kommt es zur Zusammenarbeit von Hermann Bahr und Carl Karlweis bei dem Stück "Aus der Vorstadt". Fertiggestellt ist es Anfang November, vom Deutschen Volkstheater wird es am 30. November zur Aufführung angenommen. Mit Musik von Franz Roth hat das "Volksstück" am 11. März 1893 dann Première – ein Misserfolg.

Am 8. Juni 1892 findet die Uraufführung von Bahrs 1891 geschriebenem Stück "Die häusliche Frau" durch Emanuel Reichers Deutsche Gastspielgesellschaft am Berliner Lessing-Theater statt. Reicher dürfte Bahr (wie er Hofmannsthal schreibt) telegrafiert haben, dass es wegen "prinzipieller Opposition" zu einem Misserfolg wurde. Die Buchausgabe war bereits im Herbst des vorigen Jahres gedruckt worden.

Bahrs Dekadenz-Stück "Die Mutter" kommt Ende Jänner 1891 im Sallis'schen Verlag in Berlin aus dem Druck. Es handelt von der Mutter, einer alternden Schauspielerin, die verhindern will, dass ihr zwanzigjähriger Sohn Edi sich in Terka verliebt, mit der sie selbst zuvor in einer leidenschaftlichen Beziehung gestanden ist. Als die Mutter im Hause Terkas bei einem Treffen auftaucht, verletzt sich Edi durch eine herunterfallende Vorhangsstange.