Keine Frage, Karl Kraus war Hermann Bahr als Hassfigur ein Leben lang treu. Eine frühe Positionierung ist die "Überwindung des Hermann Bahr" im Mai-Heft der Gesellschaft 1893. Dass dem noch nicht abschließend so war, beweisen zwei Besprechungen, die Kraus 1894 im Jänner und im Februar in der Monatsschrift "Der Zuschauer" veröffentlichte: Eine Rezension des "Modernen Musenalmanachs" mit besonderer Würdigung von "Bonaparte/Josephine" [2] - und ein Verriss der Nachahmer Bahrs als "Vom jüngsten Wien" [3]. Diese beiden Texte dürften die Datierung der Eintragung anders als von den Herausgebern der Tagebücher, die das Vorjahr annehmen, auf 1894 treffen lassen:
18.2.Kraus hat auch einige, wenige Texte für "Die Zeit" beigesteuert, musste aber, wie Bahr bei seiner Stellungnahme im Prozess Kraus/Bahr/Bukovics behauptete, aufgrund von Singer und Kanners Aufforderung entlassen werden.
Von dem kleinen Kraus.
Er hört gut zu.
Die wunderlichen Gelenke, wie nicht vom Körper aus, sondern am Körper durch eine fremde Maschinerie von außen beweglich [4]
Literatur
[1] Karl Kraus: Die Überwindung des Hermann Bahr. Die Gesellschaft, 9 (1893) #Mai, 627-636.
[2] Der Zuschauer, 2 (1894) #1, 33-36. (1.1.1894)
[3] Der Zuschauer 2 (1894) #3, 128-131. (1.2.1894)
[4] Tagebuch (Csàky), II, 43.
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