Schriften in Einzelausgaben

Essays (1912)

Einleitung

In „Essays“ von 1912 versammelt Hermann Bahr Texte aus beinahe 15 Jahren kulturjournalistischer und kunstkritischer Tätigkeit. Portraits (Goethe, Whitman, Otto Wagner) stehen neben programmatischen Essays (Impressionismus, Gegen die große Stadt), Artikel zu breiten kulturellen Strömungen (Modernisten, Barbaren) neben solchen, die sich konkreten Ereignissen oder Problemen widmen (Die Zukunft des deutschen Studenten, Rollenverweigerung). Die thematische wie zeitliche Breite dieser Sammlung macht sie zum wohl heterogensten Werk Bahrs.

Austriaca (1911)

Einleitung

Um 1910 veröffentlicht Hermann Bahr zahlreiche Texte, die sich mit österreichischer Politik befassen. Bahrs Kritik am Beamtentum und der unzeitgemäßen „Kabinettspolitik“ der österreichisch-ungarischen Monarchie lesen sich streckenweise wie Berichte aus Robert Musils Kakanien. Was den Gestus angeht, unterscheidet sich Bahrs Ansatz jedoch grundlegend von der Rückschau Musils; kurz vor dem Ersten Weltkrieg geht es ihm um die pointierte Beschreibung und mittelbar die Verbesserung konkreter österreichischer Missstände.

Dalmatinische Reise (1909)

Einleitung

Bahrs Reisebericht, ein Auftragswerk ins Herz der Finsternis Österreichisch-Ungarischer Provinz, wurde durch das wenige Jahre später erfolgte Attentat auf den Thronfolger in Sarajewo zum bemerkenswerten Zeitbild. Am Beispiel der Verwaltung der Provinz Dalmatien schildert Bahr die letzten Atemzüge des monarchistischen Vielvölkerstaats.

Buch der Jugend (1908)

Einleitung

Selbst bereits Mitte 40, widmet Bahr das vorliegende Buch der Jugend. Künstlerische, kulturelle und nicht zuletzt politische Hoffnungen verlagert der (Mit-)Begründer von "Jungösterreich" in eine neue Generation. Das Weisungsrecht des Älteren lässt sich Bahr jedoch nicht nehmen. So ist im "Buch der Jugend" die Zukunft der Theaterdekoration bereits durch Alfred Roller vorgezeichnet, die Architektur findet ihren Weg mit Josef Olbrich, die Musik wird von Hugo Wolf erneuert.

Dialog vom Marsyas (1906)

Einleitung

Wie im "Dialog vom Tragischen" handelt es sich auch im "Dialog vom Marsyas" um ein Gespräch, dessen Thema die Kunst im weiteren Sinn ist. Ein "Meister" entwickelt anhand des Marsyas-Mythos die These, dass es zwei Formen von Kunstproduktion gäbe: Eine, die aufgrund eines Mangels und eine, die aufgrund eines Überflusses im Künstler aufgenommen würde.

Dialog vom Tragischen (1904)

Einleitung

Ein "Meister", ein Jüngling, ein Arzt, ein Grammatiker und ein Künstler sprechen im "Dialog vom Tragischen" über die Zukunft der tragischen Kunst. Nach Reflexionen über die Geschichte des tragischen Dramas, die als Eingang zu einer Kulturgeschichte der Menschheit verwendet wird (insofern die jeweilige Relevanz des tragischen Dramas auf Charakteristika des Gesellschaftssystems rückschließen ließe) setzt sich die Meinung des "Meisters" durch, der davon ausgeht, dass das Tragische überholt sei.

Rede über Klimt (1901)

Einleitung

Die sogenannten »Fakultätsbilder«, die Gustav Klimt im Auftrag des Unterrichtsministeriums für die Universität Wien anfertigte, waren ein Skandal. 1894 in Auftrag gegeben und daher in der programmatischen Zeit der Gründung und Etablierung der Secession entstanden, lösten bereits die vorab im Künstlerbund gezeigten Entwürfe einen andauernden und öffentlich ausgetragenen Konflikt aus.

Bildung (1900)

Einleitung

Wie schon "Kritik der Moderne" (1890) oder "Renaissance" (1897) versammelt auch der Essayband "Bildung" (1900) ausgewählte Zeitungs- und Zeitschriftenartikel Hermann Bahrs. In diesem Fall Texte, die in den Jahren 1899 und 1900 in der "Zeit" und dem "Neuen Wiener Tagblatt" veröffentlicht wurden.

Renaissance (1897)

Einleitung

Der Band "Renaissance" erschien 1897 als weitere Fortsetzung der "Kritik der Moderne". Neben einer ausgiebigen Diskussion der "Decadence" beschäftigt sich Bahr darin mit Autoren wie Leopold Sacher-Masoch, Paul Verlaine, Alexandre Dumas, Oscar Wilde, Ferdinand Lasalle und Peter Altenberg. Daneben finden sich Essays zur Psychophysiologie des Gehens, zur Frage einer autonom weiblichen Literatur, sowie zur Kunst der Wiener und Münchner Secession.