Ereignis

Burgtheater

Mit Hinweis auf absolutes Stillschweigen teilt Bahr am 9. August 1918 Redlich mit, dass er wohl ans Burgtheater gehen werde. Die Öffentlichkeit erfährt es spätestens am 25. August, als ein ausführlicher Artikel in der Neuen Freien Presse erscheint.

Handekzem

Zusätzlich zu seinen Augenleiden leidet Bahr Ende Juli 1918 an einem Handekzem, das ihm durch einen Fliegenstich zugefügt wurde. Am 3. August [1918] berichtet er Redlich, dass er von Primar Karajan an der rechten Hand operiert werden musste.

Leitung des Burgtheaters?

Am 12. Juni 1918 meldet Redlich Bahr das Gerücht, er solle Direktor des Burgtheaters werden. Bahr reagiert darauf (am 23.) so:
Wie das Burgtheatergeschwätz entstanden ist, weiß ich nicht. Es ist keinem Menschen eingefallen, mir einen Antrag oder auch nur eine Anfrage zu machen. Ich tät's auch nicht, hoffentlich!

Bindehautentzündung

Mitte Mai 1918 ereilt Bahr eine Bindehautentzündung, die am 7. Juni abklingen begonnen hat. Da er seine Fahrt nach Beuron ihretwegen verschiebt, diese aber zur Monatsmitte stattfindet, dürfte er sich bis dahin auskuriert haben. In Beuron kommt es dann aber wieder zu einer Verschlechterung.

Dementi Umzug München

In seinem "Tagebuch" vom 24. April 1918 widerspricht Bahr heftig den Gerüchten, er und seine Frau würden Salzburg für München verlassen, nur weil sie dort Kurse gebe:
ich bin doch innerlich zu vernietet in Österreich, ja wenn man will: zu vernagelt in Österreich, als daß mir auch nur die bloße Vorstellung erträglich wäre, meine alten Tage in der Fremde zu beschließen.
Der Umzug erfolgt 1922.

"Katholische Wahlverwandtschaften"

Im Briefwechsel mit Redlich taucht am 28. Februar 1918 der Plan für einen neuen Roman auf, "katholische Wahlverwandtschaften", Bahr bezeichnet die Idee als "fertiger Roman für das Sakrament der Ehe". Nach Abschluss der Arbeit an der "Rotte Korahs" beginnt er am 15. April 1918 den nächsten Roman zu diktieren. Warum dieser nie fertiggestellt wird - oder inwiefern er in Bahrs letzten Roman, "Der inwendige Garten" 1927, einfließt, ist offen.

Gicht, Herz

Am 6. Jänner 1918 gesteht Bahr Redlich, dass die Gicht nach zwei ruhigeren Jahren wiedergekehrt sei. Aus Redlichs Reaktion wird deutlich, dass Bahr deswegen kein Fleisch und keinen Alkohol zu sich nimmt. Zugleich dürfte sich auch Bahrs Herz "nach 14 Jahren" wieder spürbar daneben benommen haben, weswegen er sich kurz an die früheren Herzprobleme erinnert.

"Himmelfahrt" fertig

Am 7. Oktober 1915 verrät Bahr in einer Umfrage, dass sein neuester Roman, "Himmelfahrt", fertig gestellt sei. Er rechne aber nicht mehr mit einem Erscheinen in Kriegszeiten. Eine Woche drauf meldet der Pirnaer Anzeiger, dass er an den Korrekturen sitze.

Kaiser Karl

Die Nähe Bahrs zu Karl findet im Frühjahr 1917 in einem Aufsatz fürs "Hochland" Ausdruck. Am 4. Juli 1917, in der Folge der Amnestieerklärung, die Kaiser Karl für politische Gefangene am 2. erlassen hat, stellt sich Bahr ein Bild des Kaisers auf den Schreibtisch. Anna Mildenburg bekritztelt's mit "Das österreichische Wunder". Zeitgleich berichtet ihm Redlich von einem Besuch beim Kaiser, der ihn sehr beeindruckt hat. In Folge wird auch Bahrs Weg zum Kaiser deutlich: Er ist sehr gut befreundet mit Pater Augustinus Galen, der über Zita Einfluss auf den Kaiser ausüben könne.