Ereignis

Rüge für "Michl"

Im Nachlass findet sich ein Brief der Burschenschaft Albia "an ihren inactiven Burschen Michl" [Bahrs Burschenschaftername] vom 15.10.1884, demzufolge ihm eine Rüge erteilt wird, weil er eine Erklärung gegenüber des Antisemitismus der Prager Burschenschaft Teutonia getätigt habe, die zu diplomatischen Verwicklungen führte.

Rektorat

Sie werden hiermit ersucht, sich morgen den 15. März auf 4 Uhr Nachmittags in der Rectorats-Kanzlei einzufinden. Wien, am 14. März 1883 Der Rector der k.k. Universität [Unterschrift] An Herrn Hermann Bahr stud. phil. in Wien I. Bez. Blutgasse 3

Zeugnis

Die 2. Klasse besucht Bahr in der St. Josefspfarr-Hauptschule in Linz. Das 1. Quartals-Zeugnis 1869 (2. Klasse) stellt ihm ausschließlich sehr gute Noten aus. Bis auf Schreiben, da bekommt er ein Gut. Er hat 16 Schultage versäumt.

Taufe

Eine Ausstellung von Bahrs Taufschein aus dem Jahr 1873 ist im Archiv erhalten: Demnach ist Bahr am 2. Tag nach seiner Geburt auf den Namen "Hermann Anastas" getauft. Als Pate diente der Onkel Anastas Ritter von Weidlich.

Religiöser Moment in Königsberg

In seinem Text "Selbstinventur" berichtet Bahr über seinen Weg zum Glauben, der einerseits durch die Erfahrung von Todesangst ausgelöst worden sein soll, andererseits durch einen Saulus-Paulus-Moment bei einem Nickerchen im Hotel in Königsberg, kurz vor einem Vortrag vorangetrieben wurde.
Aber albern kam mir vor, Gott zu suchen, der mich ja jederzeit zu finden weiß. [1]
Am 1. Dezember 1909 um vier Uhr notiert sich Bahr
seltsamer Moment religiöser Überflutung[2]
ins Tagebuch.

Lueger über "Wien"

Auf den Vorabdruck von "Wien" im Berliner Tagblatt reagiert der Wiener Bürgermeister Karl Lueger
Bürgermeister Dr. Lueger kannte diesen Artikel bereits und äußerte sich freimütig und sehr energisch in einer Abwehr: "Herr Bahr hat mit jedem Wort v ö l l i g U n r e c h t. […] Der Herr Bahr ist vielleicht auf Wien verstimmt und vielleicht erst recht auf München, aber er hat keinen Grund so viel ich weiß, gegen die Wiener so zu schreiben. Er ist ja geradezu verhätschelt worden in Wien.