Ereignis

Interpellation

Interpellation

des
Abgeordneten Professor Dr. Josef Redlich und Genossen, betreffend die Beschlagnahme des im Mai 1907 erschienenen Buches "Wien" von Hermann Bahr durch die k. k. Staatsanwaltschaft."
Redlich bringt den vollständigen Text der inkriminierten Stelle von Bahrs Buch "Wien". Das führt auch zu der Lösung, dass der Text in Zukunft nach dieser Interpellation zitiert und abgedruckt werden kann.

Verbot "Wien"

Am 4. Juni 1907 meldet die Arbeiter-Zeitung:
Herr Staatsanwalt Pollack hat das Büchlein "Wien" von Hermann Bahr (Verlag Karl Krabbe in Stuttgart) konfisziert, und zwar wegen Majestätsbeleidigung.
Am 18. Juni meldet das "Amtsblatt zur Wiener Zeitung" mit 15. Juni die Rechtmäßigkeit des Verbots des Neuen Wiener Journals mit dem Vorabdruck sowie des Buches selbst von "Er fällt" auf Seite 18 bis einschließlich "behandelt worden" auf Seite 40.

Prozess "Wien"

Am 12. Juli findet am Landesgericht für Strafsachen in Wien der Prozess wegen der Zensur von Bahrs "Wien" und der Konfiskation des "Neuen Wiener Journals" statt, das daraus abdruckte. Bahr verliert; das Neue Wiener Journal kann am 14. Juli 1907 titeln:

Unterlegener Polizeigeist.

Die Konfiskation des "Neuen Wiener Journals" aufgehoben.
Die abgedruckten Stellen aus Bahrs "Wien" enthalten keine Verletzung der schuldigen Ehrfurcht gegen das Kaiserhaus.

Grippe

Bahr leidet Anfang Dezember 1891 an der Grippe, am 9. 12. vermerkt Schnitzler in seinem Tagebuch, dass er ihn deswegen behandelt habe.

Fall Reinhardt

Bahr ist am 30. Jänner 1907 in Berlin als Zeuge im Prozess Dr. Bergmann gegen Siegfried Jacobsohn geladen. Es handelt sich bei der Auseinandersetzung um eine Schmähschrift gegen Max Reinhardt, gegen die Jacobsohn sich publizistisch äußerte. Bahr behauptet, die Verhandlungen mit Reinhardt hätten schon vor seines "Münchner Abenteuers", als ihm eine Theaterleitung nach Vertragsunterzeichnung wieder abgesagt wurde, stattgefunden. Er wäre also von Reinhardt nicht wegen des Skandals engagiert worden. Außerdem halte er Reinhardt für den gegenwärtig besten Regisseur. Jacobsohn wird am 31.

1. Theaterbesuch

In einer Umfrage erinnert sich Bahr 1899 an seinen ersten Theaterbesuch:
Ich war kaum sechs Jahre alt, als ich zum erstenmale ein Theater sah. Wir – Mama und ich – weilten damals zum Curgebrauche in der Kaltwasserheilanstalt zu Kreutzen in Oberösterreich. Dreimal die Woche pflegte aus dem benachbarten Grein eine kleine Truppe zu kommen, die Einacter, Singspiele e[t]c. recht und schlecht gab.
Im Selbstbildnis erzählt er ausführlicher von dem Aufenthalt, aber ohne eine genauere Einordnung zu ermöglichen. Im "Tagebuch" vom 12. Juni [1920] ist es "gerade 50 Jahre her".[1]

Kürschner

Bahr, Erich Herm., [Dramatiker] [Feuilletonist], Essay, Volkw., Polit. Berlin NW, Kalkscheunenstr2. (Linz 19|7 63.) V: D. Wunderkur, L. Rodbertus' Theorie d. Absatzkrisen 84. Ueb. Rodbertus 84. D.Einsichtslosigkeit d. H. Schäffle 86.