Ereignis

Kürschner

Bahr, Erich Herm. Drama. Wien. (Linz 63.)
Verf. D. Wunderkur, L. * (*)
Zeichenerklärung: L. = Lustspiel, * = Neu augenommen, (*) = Nachfrage um weitere Angaben blieb unbeantwortet.

Schauspieler

Das unrettbare Ich:
Ich hatte die Universität bezogen und schwankte herum, ob ich Schauspieler oder Philolog werden sollte. Wenn ich im Stadttheater Mitterwurzer sah, riß es mich, gleich auf die Bühne zu springen. […] Nun, die gnädigen Götter haben beides verhütet.
Tagebuch, 1930
Als Student im ersten Semester an der Wiener Universität sah ich dann Mitterwurzer, da flammte meine Passion wieder mächtig auf und so lief ich denn eines Tages in seine Wohnung, ihn flehentlich beschwörend, sein Schüler werden zu dürfen.

Landschaft aus Toledo

In der Wienbibliothek ist eine "Bescheinigung betreffend Ausfuhr von Kunstgegenständen" vom 30.1.1925 aufbewahrt. Es geht um
Ölbild, Landschaft aus Toledo, Spanien
das Bahr nach München geschickt wird. Als Fakturenwert sind 2,000.000.- angegeben.

Bleibtreu: Plagiat

Am 28. Dezember 1897 wirft Karl Bleibtreu in einer Erklärung Bahr vor, es handle sich bei der "Josephine" um ein Plagiat seines Napoleon-Dramas. Bahr kontert, dass er sich gar nicht rechtfertigen wolle, dass man es sich bei Napoleon sowieso um ein Selbstportrait handeln würde, und dass er, Bahr, sicher nicht bei Bleibtreu abschreiben würde, wenn er über Bahr schriebe.

Grippe

Anfang Juni 1923 fasst Bahr zusammen:
Ich war Wochen lang sehr krank […][1]
– Kvapil erklärt er…
daß ich, der im Frühsommer an den Nachwirkungen einer dieser tückischen Münchener Grippen viele Wochen an einer seelischen und physischen Depression litt, die mich ganz lebensohmnächtig und sterbensnah machte[2]
Im "Tagebuch" vom 1. April datiert er den Anfang mit März.[3]

Secessions-Bankett

Am 19. Jänner 1900 findet ein Bankett der "Vereinigung bildender Künstler Österreichs" statt. Die Einladenden, die auf der Einladungskarte unterschreiben: Josef Maria Auchentaller, Ferdinand Andri, Wilhelm List, Koloman Moser, Josef Hoffmann, Friedrich König, Alfred Lichtwark, Otto Wagner, Hermann Bahr und Max Burkhardt.

Ibsen-Bankett

Ibsen reist zur ersten Aufführung seiner "Kronprätendenten" am 11. April 1891 nach Wien an. Im Anschluss veranstalten die Herausgeber der "Modernen Dichtung" ein Bankett zu Ehren des Dichters im "Kaiserhof". Ibsen erschien mit Burckhard um 11. Die Gesellschaft bestand aus 120 Leuten, vor allem aus der Belegschaft des Burgtheaters oder der "jungen naturalistischen Schule" angehörend, wie die Neue Freie Presse schrieb. Ibsen wurde zwischen Richard Voß und Burckhard gesetzt.

Stifter als "Prämium"

Hermann Hesse sah im Insistieren auf Stifter, das zu einer Insel-Ausgabe führte, einer der Verdienste Hermann Bahrs. Bahr selbst will Stifter schon früh kennengelernt haben, 1877, nach der vierten Gymnasialklasse, habe er die "Studien" als Prämium erhalten.