Ereignis

Censurkommission

Anfang Jänner 1897: Bahr ist zusammen mit Alfred von Berger, Max Burckhard und anderen in der Censurkommission, die offizielle Vorschläge zu einer Neuordnung des Zensurwesens bzw. deren Abschaffung liefern soll.

Tennis

Bahr nützt die Sommerferien 1896 auch, um seine neueste Leidenschaft neben dem Radfahren auszuüben: Tennis. (Das datiert wohl eine Zeile im Skizzenbuch 2, 1894-1897: "Jedenfalls Tennis bei Schlesinger im Pollakhof")

Radfahrunfall

Am 26. April 1896 radelte Bahr nachts von Klosterneuburg nach Hause, als ihm ein Hund in die Speichen rannte und er sich einige blaue Flecken im Gesicht und an den Knieen holte. Es spricht für seine Begeisterung für das Radfahren, dass er auch weiterhin seinem Vater empfiehlt, damit zu beginnen.

Duell

Lieber Vater!
Ich bin die ganze Woche nicht dazu gekommen, Dir zu schreiben, weil ich sehr viel zu tun hat und überdies noch einen Krawall mit antisemitischen Studenten hatte, der heute durch einen Säbelduell erledigt wurde. Glücklicherweise ist mir gar nichts geschehen bis auf ein paar Kratzer an der Hand, die mich am Schreiben hindern.
In Eile herzlich grüßend
Hermann
Bahr dürfte für seinen Redaktionskollegen Alfred Gold eingetreten sein, der - wie Schnitzler in seinem Tagebuch andeutet - nunmehr nicht mehr satisfaktionsfähig war.

Raimundtheater

Der Wechsel in der Leitung des Raimundtheaters – Adam Müller-Guttenbrunn wurde am 15. Jänner 1896 suspendiert – verbucht Bahr als den größten publizistischen Erfolg, den er bis dahin je erzielt hatte. In der Folge ist er bis zur Entscheidung am 28. Jänner mitbeteiligt an der Auswahl des Nachfolgers, Baron Berger. Zuvor lehnten Wilbrandt und Ferdinand von Saar ab. Letztendlich wird es aber Ernst Gettke.

Währingertheater II

Im September 1896 bildet er ein Comité, um das seit Frühjahr mit Weiße in Angriff genommene Theater in Währing auf die Beine zu stellen. Sein Vorhaben ist, binnen Jahresfrist die Entscheidung herbeizuführen
ob ich für immer ein armseliger Tintenkuli bleibe
(und die journalistische Tätigkeit beenden kann) oder ob er es doch zu Ruhm bringt. Das Theaterprojekt verläuft im Sand.

Radfahren

Am 11. August 1895 berichtet Bahr seinem Vater von seinen Bemühungen, das Radfahren zu lernen, um den Anschluss an seine Freunde nicht zu verpassen, Singer, Burckhardt, Max Halbe, Langkammers, alle fahren Rad –
es scheint für die Nerven das beste Mittel zu sein
Bis zum Septemberanfang ist er mit Radfahren beschäftigt, vgl. die weiteren Briefe an den Vater.

Soirée bei Windisch-Grätz

Bahr war einer der 1600 Berühmtheiten, die vom Ministerpräsidenten Alfred III. zu Windisch-Grätz für den 19. Februar 1895 zu einer Soirée eingeladen wurden. Diese Soirée ging auf einen Vorschlag Viktor Adlers zurück und wurde wegen des Tods des Erzherzog Albrechts kurzfristig abgesagt. Trotzdem war Bahr stolz darauf, zu den oberen 1600 zu gehören. Brief an den Vater, [18.2.1895]