Zweig, Romain Rolland
Am 11. August 1923 ist Bahr bei Stefan Zweig in Salzburg, wo er auf Romain Rolland trifft. Dieser versucht, Bahr Gandhi begreiflich zu machen.
23. Februar [1896] […] Hermann Bahr sagte mir, er wolle gegen mich schreiben, weil man die Juden nicht entbehren könne. Pas mal!
Hermann Bahr war bei mir . Die Juden der höheren Bildungskreise, die im älteren Wien den literarischen Salon, das Bauernfeld-Nest, die Grillparzer-Kapelle formten, sind über mich entsetzt, wie Bahr erzählt. Das war zu erwarten.Bei Bahr liest sich das so:
Bei Theodor Herzl wegen seiner Don Quichoterie: "Der Judenstaat". Er macht mir den Eindruck, daß aus ihm ein jüdischer Michael Kohlhaas werden könnte.
Ein paar Wochen, bevor ich von der Wiener Universität relegiert wurde, Januar oder Februar 1881 [!, recte: 1883], muß es gewesen sein, daß mir, auf einem Bummel durch die Innere Stadt, ein Jüngling durch seine Schönheit auffiehl, eine Schönheit von ganz ungewohnter, fürstlich, ja sozusagen märchenprinzlich wirkender Art, der nun zu meinem Erstaunen vor uns stehen blieb und den Couleurbruder, mit dem ich ging, herablassend begrüßte, sich gnädig nach den anderen erkundigend und mich, der ihm als "Kneipschwanz" unserer