Ereignis

Karl Schönherr

Karl Schönherr veröffentlicht am 18. Jänner im "Neuen Wiener Tagblatt" [1] eine heftige Polemik gegen Bahr, weil dieser das Stück "Königreich" nicht zur vertragsmäßigen Aufführung bringen will und zieht alle seine Stücke vom Burgtheater zurück. Die Bombe [2] fasst zusammen:
Hermann Bahr, der Mit-Direktor des Burgtheaters, hat Schönherr die Türe der ehemaligen Hofbühne gewiesen.
Man nimmt allgemein an, daß diese Maßregelung dem freisinnigen Dichter von "Glaube und Heimat" gilt, und kann sich als geübter Österreicher darüber nicht wundern.

Wiener Freie Bühne

Unter dem Titel "Freie Bühne, Verein für moderne Literatur" constituirte sich am 7. Juli in Wien ein Verein von Schriftstellern und Literatur-Freunden, welche der modernen realistischen Richtung zuneigend, die Förderung ihrer geistigen, literarischen und geselligen Interessen anstreben.
Mitglieder sind E. M. Kafka, Engelbert Pernerstorfer, Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal und Felix Salten.

Bibliothek Schenkung

Meldung im Prager Tagblatt vom 21. November 1931:
Bahr schenkt seine Bibliothek dem Land Salzburg. Salzburg. Hermann Bahr hat seine 20.000 Bände umfassende Bibliothek, die sich in München befindet, dem Land Salzburg unter der Bedingung geschenkt, daß die Sammlung in sich geschlossen bleibt und noch bei Lebzeiten des Dichters allgemein zugänglich gemacht wird. Um die Bibliothek Hermann Bahrs, der bekanntlich in München lebt, hatten sich auch München und Linz – die Geburtsstadt des Dichters beworben.

Nora

Als letztes Stück bringen die württembergischen Hofschauspieler bei ihrem Gastspiel in Salzburg am 12. Juli 1881 "Nora" von Henrik Ibsen. Im Herbst 1881 publiziert Bahr (der eigenen, ungenauen, Erinnerung zufolge) seinen ersten journalistischen Text, eine Replik auf die vernichtende Nora-Kritik von Hugo Wittmann in der Neuen Freien Presse, worin auch die Vorzüglichkeit dieser Aufführung gelobt wird.

Abschluss-Rede

Bahr maturierte mit Auszeichnung und durfte die Schluss-Rede halten. In seinem "Selbstbildnis" berichtet Bahr von dem Skandal, den diese hervorgerufen habe. Die Salzburger Volkszeitung lässt den Vortrag unerwähnt. Im "Selbstbildnis" behauptet Bahr auch, das Salzburger Volksblatt hätte seine Abschlussrede veröffentlichen wollen, sein Vater habe es verhindert.

Chefredakteur der Gleichheit?

In einem Brief, den Bahr am 14. Juli 1886 an seinen Vater (der in Ischl urlaubt), schreibt Bahr aus Berlin:
Ich habe vor einiger Zeit von einer im politischen Leben Österreichs bekannten Persönlichkeit, deren Namen vorderhand noch zu verschweigen ich verpflichtet bin, einen Antrag als Chefredakteur einer Wochenschrift erhalten, die zum ersten Mal in Österreich den Sozialismus ganz und rückhaltslos vertreten soll.
Dabei handelte es sich um "Die Gleichheit", die Adler gerade vorbereitete.

Union dramat. Autoren

Der vom Österreichischen Bühnenverein herausgegebene "Österreichischer Theater-Kalender pro 1911" (Wien: Wallishaussersche k. u. k. Hofbuchhandlung (Adolf W. Künast), S. 34.) führt Bahr als Mitglied der Union dramatischer Autoren und Komponisten in Wien für das Jahr 1909/1910. Bahrs Eintrag lautet:
Hermann Bahr, Schriftsteller, Wien, 13. Bez., Veitlissengasse 7.
Anna Bahr-Mildenburg, Solosängerin in der Hofoper, scheint ebenfalls unter der Adresse von Bahrs Olbrich-Haus auf.

Theatergründung

Von den Bemühungen, ein gemeinsames Theater in Berlin und Wien zu betreiben, das alternierend, aber ständig bespielt wird, berichtet die Wiener Allgemeine Zeitung am 11. Juni 1903. Gedacht ist an eine Aufwertung von Max Reinhardts "Kleinem Theater". Während Reinhardt in Berlin Direktor bleiben soll, wird Bahr als voraussichtlicher Leiter für Wien genannt. Die identischen Theaterbauten sollen von Otto Wagner ausgeführt werden.

Freie litterarische Gesellschaft

Am 10. Oktober 1890 wurde in Berlin "Die Freie Litterarische Gesellschaft" offiziell begründet. Sie wollte für die Lyrik und Epik sein, was sie für das Theater in den Freien Bühnen angestrebt sah: eine Plattform für die Moderne. Mit dabei waren, als Vorsitzender, Heinrich Hart, dann Arno Holz, Ernst von Wolzogen, Heinz Tovote, Otto Hartleben, Otto Leixner, Wilhelm Bölsche, Fedor von Zobeltitz, Leo Berg, Franz und Joseph Herzfeld und, wie stets bei neuen Unterhehmungen, Hermann Bahr, der auch im Vorstand saß. Das erste Treffen fand am 14.